Die Mehrsprachigkeit der Lausitz als sorbisch/wendisch-deutsch-polnisch-tschechisches Gebiet stellt ein Alleinstellungsmerkmal dar, welches unsere Region verbindet und von anderen unterscheidet. Als wichtiger Standortfaktor trägt sie damit zur wirtschaftlichen Entwicklung bei und fördert den Austausch zu unseren Nachbarn im In- und Ausland.

Die sorbische/wendische Sprache wird in unserer Region aktiv gesprochen und gelebt. Historisch gewachsen schärft sie heute das Bewusstsein für kulturelle Vielfalt und einer authentischen Darstellung von Kultur und Geschichte. Als Mitglied der slawischen Sprachfamilie stärkt sie das Miteinander und Verständnis mit unseren östlichen Nachbarn.

Die Mehrsprachigkeit soll mit diesem Projekt gefördert werden,

  • als Wertschätzung der regionalen Identität und des sorbischen/wendischen Kulturerbes.

  • um verstärkt internationale Gäste anzusprechen und für den Kulturtourismus in der Lausitz zu begeistern.

Das Angebot richtet sich an gemeinnützigen Träger mit Bezug zu bzw. Interessen an sorbischer/wendischer Kultur. Es handelt sich um ein begrenztes Budget im Rahmen dieses Förderprojekts bis Ende 2021 für nicht-kommerzielle Zwecke. Übersetzt wird vorangig in das Niedersorbische; ergänzend ins Polnische, Tschechische und Englische.

Diese Übersetzungsinitiative ist leider ausgelaufen.

  • weitere Informationen

Die Zweigstelle für niedersorbische Forschungen des Sorbischen Instituts hat für die folgenden Programme eine niedersorbische Rechtschreibprüfung entwickelt:

  • OpenOffice™
  • LibreOffice™
  • Mozilla Firefox™
  • Mozilla Thunderbird™

Auf der Internetseite des Sorbischen Instituts finden Sie die passende Software sowie Anleitungen zu Download & Installation.

Das Land Brandenburg stellt jedes Jahr eine Pauschale für Übersetzungsleistungen ins Niedersorbische zur Verfügung. Damit werden die zusätzlichen Kosten erstattet, die durch die Verwendung der sorbischen/wendischen Sprache entstehen – etwa für zweisprachige Beschilderungen, Übersetzungen oder die Anwendung der Sprache in den Verwaltungen. Diese muss nicht extra beantragt werden; die Kommunen im sorbischen/wendischen Siedlungsgebiet erhalten den Betrag automatisch zum Jahresanfang.

„Wir stärken die kulturelle und sprachliche Vielfalt in der Lausitz. Mit der neuen Verordnung […] unterstützen wir die Kommunen unbürokratisch bei der Umsetzung dieser Aufgabe und erstatten ihnen die dabei entstehenden Kosten.”

Ministerin Dr. Manja Schüle

» Pressemitteilung des Landes Brandenburg

Für die Bundeszentrale für politische Bildung haben Dr. Fabian Jacobs (Sorbisches Institut) und Měto Nowak (MWFK) einen Beitrag zur Mehrsprachigkeit in der Lausitz und deren Potentiale verfasst.

“Um den Mehrwert der Lausitzer sorbisch-deutschen Mehrsprachigkeit für die Region auszuschöpfen, muss der Zusatz an damit verbundenen kulturellen Wissensbeständen, interkulturellen Kompetenzen sowie materiellen Werten zunächst als solcher erkannt und erschlossen sein.”

» zum Artikel

Drei Jahre lang haben Persönlichkeiten aus der Lausitz an der „Entwicklungsstrategie Lausitz 2050“ mitgeschrieben. Dazu gehörten u.a. Vertreter der Domowina und des Sorbischen Instituts.

„Eine wesentliche Botschaft der Strategie für die Zukunft der Lausitz lautet: Mehrsprachigkeit wird zum künftigen Alltag der Lausitz gehören und Ausdruck ihres Profils im Herzen Europas sein. Das sorbische Volk mit seiner traditionellen Zweisprachigkeit spielt bei der Verwirklichung des Alleinstellungsmerkmals unserer Region eine zentrale Rolle. Das bedeutet eine große Verantwortung und zugleich eine historische Herausforderung.”

Marko Kowar, Geschäftsführer der Domowina

» Pressemitteilung der Domowina