Bereiche2024-05-07T16:04:09+02:00

wobłuki
Bereiche

Das Projekt ist in mehrere Bereiche auf zwei Ebenen geteilt: in eine interne Struktur sowie in öffentlich sichtbare Ergebnissen. Die öffentlichen Themenbereiche und die zugehörigen Maßnahmen bilden einen Leitfaden für die Projektumsetzung.

Diese Maßnahmen werden das öffentliche Bewusstsein für das sorbische/wendische Kulturerbe stärken. Darüber hinaus werden kulturelle Angebote erprobt und geschaffen, die neue Impulse für die Niederlausitz setzen. Das Projekt wird die Grundlage für weitere Vorhaben bereiten, die von verschiedenen Akteuren in nahezu allen Bereichen umgesetzt werden können: Tourismus, Wirtschaftsentwicklung, Kunst & Kultur, Wissensvermittlung & Forschung, Pflege von Bräuchen usw.

Zu den angestrebten Outputs in den Bereichen gehören unter anderem:

  • bedarfsorientierte Konzepte und Leitfäden

  • Thematische Workshops

  • Organisation von Arbeitskreisen

  • neue Produkte, Merchandisingartikel

  • gezielte Aktionen zur Belebung von Volkskunst

Kulturtechniken

Das Wissen über (alte) Kulturtechniken ist ebenfalls stark bedroht. Einige für die sorbische/wendische Kultur charakteristische Kulturtechniken wie der Blaudruck, das Korbflechten und andere traditionelle Kulturtechniken müssen in der Region re-etabliert werden. Sie gehören zu den Säulen eines aktiven, kulturellen Lebens und spiegeln Traditionen wider – insbesondere in einer Minderheitenkultur. Praktisches Handwerk erlebt in der jüngsten Zeit eine steigende Nachfrage aus Zivilgesellschaft und Kulturtourismus. Um die Angebote nachhaltig aufrechtzuerhalten und Orte für gelebte Handwerkstechniken zu schaffen, bedarf es der aktiven Unterstützung: Es müssen sowohl Räume zum gegenseitigen Austausch und Wissenstransfer, als auch für die praktische Durchführung geschaffen werden. Das Schwerpunktthema wird dabei in den nächsten Jahren der Blaudruck sein.

Die Inwertsetzung alten Handwerks wird auch in anderen Bereichen erfolgen, bspw. der Nutzung von Glasperlen in Kopfschmücken, der Bauernmalerei auf Möbeln, Textilarbeiten wie Stickereien und vielen Weiteren. Das Arbeitsfeld ist eng verknüpft mit dem Bereich „Neue Angebote“ und steht für das selbstbewusste Auseinandersetzen mit der Schnittstelle zwischen Tradition und Moderne.

Im Bereich des Blaudrucks sind zahlreiche Aktivitäten geplant, um diese alte Kulturtechnik, die UNESCO-Weltkulturerbe ist, in der Niederlausitz wieder zu beleben. Hierbei sind die Einrichtung einer Schauwerkstatt sowie die Kooperation mit der Kultur- und Kreativwirtschaft geplant. Nach Vorgaben der UNESCO spielen die Weiterentwicklung und die Innovation zentrale Rollen und so wird der “Blaudruck im 21. Jahrhundert” gedacht. Modelproduktionen (Herstellung der benötigten Holzstempel) sollen mit 3D-Modellen durch Fräsen, Drucken und Lasern erfolgen. Innovative Drucktechniken werden mit nachhaltigen Verfahren kombiniert (bspw. rein pflanzliche Techniken). Auch hier sind Ergebnisse in Form von Designs, Prototypen und kleinen Auflagen zu erwarten. Ähnliche Ideen können aber auch auf andere alte, vom Aussterben bedrohte Handwerkstechniken assoziiert werden.

Blaudruck

Schwerpunktthema

In den vergangenen Monaten haben sich regelmäßig Akteure zu “Blaudruck-Konferenzen” getroffen. Viele Innovationen und Initiativen sind dazu auf dem Weg.

Netzwerke

Das Arbeitsfeld soll die Akteurslandschaft in der Region nachhaltig stärken, indem Netzwerke etabliert, ausgeweitet und Verbindungen zu vorhanden Netzwerken hergestellt werden. Dazu gehört die Aufgabe, neue Akteure zu integrieren, die Selbständigkeit und -wirksamkeit der Netzwerke zu stärken sowie das kooperative Moment auszubauen. Ein wichtiges Instrument der Vernetzung ist dabei der Lenkungskreis, in dem Akteure aus unterschiedlichen Zusammenhängen ihr Wissen einbringen und ihre Aktionen aufeinander abstimmen.

Ein wichtiger Arbeitskreis ist das „Lausitzer Museenland“ – ein Zusammenschluss von über 40 musealen Einrichtungen im Landkreis Spree-Neiße. Es ist bisher die einzige etablierte Struktur, die sorbische/ wendische Heimatmuseen und Museen sowie darüber hinaus Museen aller Art, insbesondere im Landkreis Spree-Neiße und teilweise darüber hinaus, erfolgreich verbindet. Der Arbeitskreis wird durch organisatorische Unterstützung und Weiterqualifizierung auf dem Gebiet der sorbischen/wendischen Kultur weiter gestärkt. Angestrebt wird eine räumliche Erweiterung in den Landkreisen LDS, OSL und in der kreisfreien Stadt Cottbus/Chóśebuz. Insbesondere Heimatstuben und -museen sollen als “Ankerorte” im ländlichen Raum und Träger/Multiplikatoren des materiellen und immateriellen Kulturerbes (Erhalt und Weitergabe von Kultur, Handwerk, Sprache und der Integration in aktive Gemeinschaften) in Netzwerke integriert und darüber nachhaltig gestärkt werden. Spezifische Aufgaben wie Öffentlichkeitsarbeit, Museumswesen und Museumspädagogik, Veranstaltungsorganisation oder Förderwesen sollen für die Akteure als “Fibel” zur Arbeitsbewältigung erstellt werden.

Weitere Vernetzungen werden zur Kreativ- & Filmwirtschaft und Kulturszene (insbesondere in der Stadt Cottbus/Chóśebuz) sowie zu den kommunalen Tourismusförderern, regionalen Verbänden, Kulturverwaltungen und -einrichtungen angestrebt, die durch entsprechende Vertreter*innen ebenfalls im Lenkungskreis aktiv sind. Auch sollen die Sorben-/Wendenbeauftragten der Landkreise und der Stadt Cottbus/Chóśebuz als beratende Akteure regelmäßig in den Arbeitsprozess eingebunden werden. Diese und die kommunalen Einrichtungen sind in der Regel der Eintrittspunkt in die lokalen Strukturen vor Ort.

serbska kupa

Schwerpunktthema

„Serbska kupa“ ist ein Arbeitskreis sorbsicher/ wendischer Einrichtungen im Lausitzer Seenland und fördert den Kulturtourismus

Wissenstransfer

In diesem Arbeitsfeld werden die strategischen Ziele zur Stärkung und Inwertsetzung vereint. Über den Zielpfad “Wissenstransfer” soll im Projektverlauf das Wissen über Kulturtechniken (Handwerk, Trachten, Sprache u.a.) wiedergewonnen, qualifiziert und weitergegeben werden. Dazu sollen die Akteure ertüchtigt werden. Hierbei geht es auch um anwendernahe Formen der Weitergabe von Wissen und Können. Entsprechende Impulse werden durch nationale und internationale Beispiele aus der Begleitforschung erwartet.

Das immaterielle Kulturerbe lebt einerseits von der Erfahrbarkeit über möglichst authentische “Vermittler”. Andererseits steht Kulturerbe einem steten Prozess von Veränderungen gegenüber, die Praktiken, Zeitgeist und technische Neuerungen einschließen. Vor diesem Hintergrund und der Herausforderung, Inwertsetzungspotenziale zu erschließen, zielt dieses Arbeitsfeld auf die Stärkung der Akteure der Region hinsichtlich der Festigung kultureller Praktiken (einschließlich der Sprache) sowie der Auseinandersetzung mit neuen/ unterstützenden Ansätzen, welche im nachfolgenden Arbeitsfeld “Produktentwicklung” zur Erprobung und (bestenfalls) Aneignung geführt werden sollen. Die Entwicklung von Konzeptionen dient der langfristigen Ausrichtung des immateriellen Kulturerbes im Kontext von Transformation und Wandel. An der Schnittstelle von Tradition und Moderne herrscht absehbar eine hohe Dynamik, die es in ein Inwertsetzungsprojekt zu integrieren und in innovative Modellvorhaben zu übersetzen gilt. In vorangegangenen Befragungen wurden bereits Wünsche und bestehende Defizite festgestellt, in denen Akteure und Einrichtungen professioneller aufgestellt oder beraten werden sollten. Hier handelt es sich u.a. um die Förderung von Kompetenzen, die Steigerung der Sicht- und Erfahrbarkeit sowie der Authentizität und neuer Kooperationen.

  • Konzeptionen, bspw. zu PR/ Social Media

  • Entwicklung gemeinsame Vermarktungsstrategie/ Merchandising im Lausitzer Museenland

  • Koopertation mit Festivals

  • Workshops zu Handwerkstechniken

  • Erstellung einer „Erfahrungssammlung“ und praxisnahe Leitfäden

  • Exkursionen

  • Sprachkurse

Heimatstuben & -museen

Schwerpunktthema

Das „Lausitzer Museenland“ ist ein Arbeitskreis von über 40 musealen Einrichtungen im Landkreis Spree-Neiße.

Neue Angebote

Neue Produkte, Formate und Veranstaltungen werden in enger Zusammenarbeit mit lokalen Akteuren entwickelt: mit den Heimatstuben und -museen, mit der Kultur- und Kreativwirtschaft, mit Tourismusorganisationen und Pädagogen. Die stetige Umsetzung und Fortführung erfolgt durch diese Akteure – das Projekt gibt hier nur Starthilfe und überführt diese Vorhaben in wirtschaftliche tragfähige und somit nachhaltige Strukturen.
Konkrete Planungen existieren schon für die Themenfelder eines gemeinsamen Merchandisings im Lausitzer Museenland und den Themenbereich des Blaudrucks. Im Bereich des Merchandise steht die innovative Entwicklung von gemeinsamen Produktlinien zur Vermarktung im Vordergrund; bspw. von Handschmeichlern, bedruckten Beuteln, Servietten, Postkarten usw. Hier geht es um die prototypische Entwicklung von Designs/ Prototypen/ kleine Auflagen mit dem Ziel, die Akteure für gemeinsame Strategien zu sensibilisieren und mittelfristig diese im Sinne der Inwertsetzung –auch ökonomisch– zu implementieren.

Merchandising

Schwerpunktthema

In diesem Projekt werde neue Merchandising-Artikel für die Lausitz und das Museenland entwickelt. Die ersten Innovationen kommen 2023 auf den Markt.

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