Dem sorbischen Kollektivbüro in Spremberg zuhören

MdB Wallstein besucht das entstehende Büro

Noch stehen nicht einmal die Möbel in dem entstehenden sorbischen/ wendischen Kollektivbüro in Spremberg/Grodk und doch fand schon ein erster Austausch mit der Bundestagsabgeordneten Maja Wallstein (SPD) statt. Im Rahmen ihrer Zuhöhrtour machte sie am Samstag, den 15. Juli, für eine Stunde halt und informierte sich über sorbische/ wendische Strukturwandelprojekte von Łužycafilm und Lausitzer Institut. Das Gespräch spann sich deshalb von Lausitzer Keramiken bis hin zu aktuellen Filmprojekten.

Gemeinsam packten die Anwesenden ein Paket der Keramikdesignerin Judith Anders aus. Enthalten waren Pilotumsetzungen eines Lausitz-Service, auf dem traditionelle sorbische/ wendische Ostereiermotive modern arrangiert und auf modernen Formen des Gebrauchsgeschirrs aufgetragen wurden. Die Anwesenden hielten die Keramik für schön und gebrauchstauglich – eine Umsetzung in einer Kleinserie sollte unterstützt werden.

Das Traditionelle mit modernen Techniken zu verbinden ist die Aufgabe unseres Projektes.“ erklärte Daniel Häfner vom Lausitzer Institut (Plon GmbH). „Wir unterstützen die Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen, damit die Leute von der sorbischen/ wendischen Kultur auch leben können“.

Lusatia Film ist ein neu gegründetes Filmlabel, welches solche Ansätze direkt umsetzt. Der Sprecher Erik Schiesko stellte verschiedene aktuelle Filmprojekte vor. So einen Spremberg-Film und ein Projekt serbska utopia als Fernsehproduktion für den rbb. Erik Schiesko übte aber auch Kritik; die Bundestagsabgeordnete fragte interessiert nach und ließ sich auch aktuelle Ansätze von dreidimensionalen Aufzeichnungsmethoden zeigen.

Die Lausitz findet aktuell nicht auf der großen Leinwand statt. Es fehlen Film- und Wirtschaftsförderung; derzeit gehen die Gelder alle in die Metropolregionen. So können wir aber auch unsere Geschichten aus der Lausitz nicht erzählen.

Erik Schiesko, Lusatia Film

Das Büro in Spremberg soll ein Kristallisationspunkt verschiedener sorbischer/ wendischer Unternehmen und Initiativen werden. „Wir wollen konstruktive Ergebnisse der sorbischen/ wendischen Strukturwandelprojekte sichtbar machen und erlebbar – dafür müssen wir auch in die Fläche gehen.“ erklärte Daniel Häfner (Betreiber des Büros) die Standortwahl. Mit dabei ist bisher unter anderem das deutsch-sorbische Filmnetzwerk Łužycafilm, unterstützt wird das Büro von der neuen Abteilung des Sorbischen Instituts für Minderheitenschutz und Regionalentwicklung. Mit weiteren Initiativen sei man im Gespräch. Die offizielle Eröffnung des Büros ist für den 1. September vorgesehen.

Die Bundestagsabgeordnete zog mit ihrem Wagen weiter, um sich andere interessante Geschichten der Lausitz anzuhören. Die Anwesenden gaben ihr gute Wünsche mit auf den Weg – und Eiswürfel für die Getränke an diesem bisher heißesten Tag des Jahres.

nowy běrow

wót 1. septembra w Grodku

  • Badergasse 15
    03130 Spremberg/ Grodk

Artikel im Nowy Casnik

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Titelfoto: Laila Wentworth
Fotos: Daniel Häfner

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