15.10.25

Tradition trifft Zeitgeist – Netzwerktreffen Tekstilne rucne źěło/Textile Handarbeit in der Posamentenmanufaktur Jende

Am 15. Oktober 2025 traf sich das Netzwerk Tekstilne rucne źěło/Textile Handarbeit zu einem ganz besonderen Ausflug: Eine exklusive Führung durch die Posamentenmanufaktur Jende in Forst bot spannende Einblicke in ein traditionsreiches Handwerk, das bis heute begeistern kann – das sich mit Eleganz zwischen Vergangenheit und Gegenwart bewegt.

In der Manufaktur, die von Diane und Christian Jende geführt wird, verschmelzen handwerkliche Präzision und maschinelle Fertigung zu einem harmonischen Ganzen. Bei der Führung von Frau Maria Kathen wurde vermittelt, wie diese beiden Welten ineinandergreifen und sich gegenseitig ergänzen.

Die Gäste erfuhren aus erster Hand aus der Geschichte der Manufaktur. Zuerst unter dem Namen Wagler in Berlin geführt, wurden bereits seit der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts kunstvolle Posamenten gefertigt, darunter Borten, Quasten und Fransen, die einst Schlösser, Theaterkulissen und Offiziersuniformen zierten.

1910 wurde der Betrieb sogar als „Königlich Preußischer Hoflieferant“ betitelt – ein qualitativer Anspruch, der bis heute spürbar ist.

Seit 2013 führt das Ehepaar Jende diese Tradition weiter. „Traditionelle Zierden für den modernen Zeitgeist“ heißt es bei ihnen. Unter diesem Leitmotiv entstehen neue Kollektionen – gefertigt auf historischen Maschinen, aber mit einem Blick für die Ästhetik von heute.

Ob klassisch oder knallig, schlicht oder etravagant – die Produktpalette ist ebenso vielseitig wie kreativ. Die Besucherinnen und Besucher des Netzwerktreffens zeigten sich begeistert von der handwerklichen Leidenschaft, die hinter jedem Stück steckt, und von der Offenheit, mit der die Jendes ihre Arbeit präsentierten.

Zum Abschluss wurde noch über die Herausforderungen gesprochen, denen sich das Handwerk heute stellen muss – von Nachwuchssorgen über Materialbeschaffung bis hin zu sich verändernden Märkten. Doch bei aller Ernsthaftigkeit blieb eines deutlich: In Forst wird das Posamentierhandwerk nicht nur bewahrt, sondern mit viel Herzblut weiterentwickelt.

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